Bereits 1.400 Einträge sind in der neuen Topothek von Bad Bleiberg zu bewundern, die den Wandel von einer traditionellen Bergbaugemeinde hin zum Gesundheitstourismus belegen. Diese Gechichte des Ortes erklärt, warum viele einzigartige Fotos aus dem Arbeitsalltag der Bergleute zu finden sind. Spülversatzbunker, Brecherstation, Füllschnauze, Wetterschachtbohrung, Rollenmeißl und Hutmann werden für jene, die noch untertags tätig waren, vertraut klingende Begriffe sein. Für andere sind es vielleicht neue Begriffe aus einem fremd klingenden Wortschatz. Herbert Preiml, der für einen Gutteil dieser neuen Topothek verantwortlich zeichnet, war selbst noch im Berg und kann so von der Arbeit in den Schächten berichten. Aber auch abseits der montanen Geschichte ist schon eine umfassende Sammlung des Lebens in Bad Bleiberg zu finden. Schulfotos, die an den Kinderalltag und alte Freundschaften erinnern, die frühen Schipisten am Dobratsch und ebenso Bilder vom Lahnerrennen, der Blick in die karge Stube des Gasthauses Wirnsperger , in der mit Leuchtstoffröhre und Röhrenradio die neue Zeit eingezogen ist (hat hier ein Schnapsfässchen das Kruzifix im Herrgottswinkel verdrängt) und ein vermutlich auch dort im Einsatz gewesener Bierdeckel der örtlichen Brauerei, von der die letzten Abschiedsfotos aus dem Jahr 2005 zu sehen sind, runden die Sammlung ab (hier). Die Topothek von Bad Bleiberg ist einen Besuch wert, um in eine weitgehend verschwundene österreichische Arbeitswelt im wahrsten Sinne des Wortes einsteigen zu können.