Kinderidyll mit Schaumrolle: so nannte man die damals gängige Haarmode für Kinder. © Anton Wurzer

A / NÖ: Münichreith- Laimbach: Topothek online

Am Fuße des Großen Peilstein im südlichen Waldviertel liegt die Gemeinde Münichreith-Laimbach. In diese herrliche Landschaft hoch über der Donau geben nun auch die historischen Bilder dieser neuen Topothek einen umfassenden Einblick. Gereiht nach Alter soll auf einige Kuriositäten auf dem Zeitfaden hingewiesen sein, die auch Ortsfremde interessieren können. Unter den ältesten Einträgen dieser Topothek stößt man auf den Umschlag eines Gebetbuchs, der an die psychedelische Werbegrafik rund um das Jahr 1970 erinnert. Kann die Datierung 1877 wirklich stimmen? Von knappen Zeiten künden eine örtliche Lebensmittelkarte und Notgeld und aus den frühen 1930er-Jahren zieht ein scheinbar koloriertes Hochzeitsfoto die Aufmerksamkeit auf sich. Hohen Stellenwert haben stets Fotos, die das Nicht-Besondere zeigen und damit die Realität abseits der Festtage festhalten, denn sie sind selten. Dazu zählt bestimmt das Foto von Johann Strobl und seinen Ochsen. Von ebenso hohem Dokumentationsgehalt ist die Innenansicht eines Raumes aus dem Jahr 1960, denn hier sind auch die Farben von Wand- und Vorhangmuster überliefert. Alltagskultur ist auch Produktkultur, und so sehen wir die damals üblichen Norm-Bierflaschen in der gedrungenen Form, wie sie 2024 noch in Bayern verwendet werden. Daneben scheint die damalige Mode auch zum Tragen von Koteletten verpflichtet zu haben. Vieles solcher Details lassen sich schon für den auswärtigen Blick in der Topothek von Münichreith-Laimbach finden. Aber natürlich noch viel mehr, das die nähere Ortsgeschichte betrifft …