Südlich von Interlaken am Brienzersee liegt der allseitsbekannte Wintersportort Wengen, wo der touristische Pioniergeist schon am Ende des 19. Jahrhunderts eingezogen ist. Wertvoll ist es daher, dass neben den bildlichen Zeugnissen aus der Frühzeit der Hotellerie, wie sie nun in dieser neuen Topothek zugänglich werden, auch viel Bausubstanz erhalten wurde, die wesentlich zum traditionellen Flair des alpinen Fremdenverkehrs beiträgt. Die Direktion des Hotels ist sich der Geschichte des Hauses bewusst und möchte mit dieser Topothek einerseits die Vergangenheit des Betriebes und seiner Umgebung der Besucherschaft zur Vertiefung zur Verfügung stellen, andererseits aber auch dazu anregen, dass so manches private Urlaubsfoto, das Hotel oder Landschaft dokumentiert, zumindest digital in die Sammlung aufgenommen werden kann. Das Strickmuster mit Zöpfen war in den 1930er-Jahren schon erfunden und auch sehr junge Herren scheinen zum Eislaufen eine Krawatte zu tragen. 30 Jahre später sind Keilhose und Norwegermuster das Diktat der Mode und vermutlich des Handels. So wie die Mode verändert sich auch die Form der Speisen, wenn auch nicht so stark, wie man auf Bildern wie diesen sehen kann. Schade, dass man die Entwicklung des Geschmacks nicht nachvollziehen kann. Neben der Dokumentation des Tatsächlichen zeigen etliche Einträge Vorstellungen in Form von Plänen und Skizzen. Wieweit etwas davon umgesetzt wurde, werden in Zukunft noch weitere Bilder zeigen. Vorab sei ein planerisches Suchrätsel mitgegeben: Wandeln Sie im Geiste durch die Gänge am Plan des Hotels im Winter 1928 und finden Sie die zwei Badezimmer, die sowohl von einem Gästezimmer als auch vom Gang zugänglich sind. Warum wohl?