Als die Kirchenwirtin noch zur Rast einlud: ein Blick auf den Platz vor dem Pfarrhof um 1940 © Hedwig Razesberger

A / OÖ: Waldkirchen am Wesen: Topothek online

Knapp bevor die Donau ihre Kurven durch die Schlögener Schlinge beginnt, liegt die Gemeinde Waldkirchen am Wesen, die als Streugemeinde aus ganzen fünfundzwanzig Ortschaften besteht. Der Name wirft die Frage auf, was wohl ein Wesen ist. In diesem Falle scheint es ein alter Begriff für ein Anwesen zu sein. Der später verwendet Name Wesenufer stammt vermutlich nicht von Ufer, sondern mehr von Urfahr, also der früheren Bezeichnung für Überfuhr. Eine Vergangenheit, die nicht nur aus etymologischen Gründen zu Nachforschungen anregt, zu denen neue Topothek schon ausreichend Material bietet. Besonders jene Besucherinnen und Besucher, die auf der Pirsch für Belege zur Familienvergangenheit sind, werden sich über die große Zahl der Sterbebilder freuen, denn so manche geben den papierenen Namen ein Gesicht. Auch auf den frühen Fotografien von Hochzeiten, Primizen und Schulfotos werden viele noch namenlose, längst verstorbene Gemeindebewohner sichtbar, für deren Erkennung die Topothekare von Waldkirchen am Wesen auf das Wissen der Besucherinnen und Besucher setzen. Bereits jetzt wird für viele FamilienforscherInnen diese neue Topothek eine wahre Fundgrube sein. Ob noch jemand die Urlaubsgäste aus 1963 erkennt, die hier vom örtlichen, bereits motorisierten, aber unbehelmten Briefträger mit der täglichen Zeitung versorgt werden?