Als Feldarbeit noch ausschließlich Handarbeit war © Reiter-Kirsitz

A / Stmk: St. Ruprecht an der Raab: Topothek eröffnet

Eine der ältesten Gemeinden der Steiermark, St. Ruprecht an der Raab, hat am 7. Oktober ihre Topothek präsentiert. Im architektonisch bemerkenswerten Gemeindezentrum von Unterfladnitz eröffnete Bürgermeister Franz Nöhrer den Abend, an dem der Saal bis über den letzten Sitzplatz hinaus gefüllt war. Nach einer Einleitung zur Topothek durch Alexander Schatek leitet Gerhard Steinwender, stellvertretend für die weiteren Topothekare des Teams, die Zeitreise durch ausgewählte Einträge. Von einem Gebetsbuch mit einem Portrait des Ortspartrons ausgehend führte der Weg über die über die mehr als 100 Jahre alten Ortsfahnen bis in die Zeit um das Jahr 2000. Ein besonderer Schatz im schon sichtbaren digitalen Fundus sind die Aufnahmen der Feldarbeit, auf denen Arbeitskleidung und Werkzeug deutlich dokumentiert sind. Ob Sichel, Holzpflug oder das Werkzeug zum Brecheln – was letzteres ist, kann man im Kommentar des hier verlinkten Bildes nachlesen –, vieles konnte hier bildlich der Nachwelt erhalten werden, was der jüngeren Generation vielleicht nicht einmal mehr aus Erzählungen bekannt ist. Im Kontrast zum Arbeitsalltag stehen die Gewänder der frühen Sommerfrischler, die den Einkommenszweig des Tourismus hier in St. Ruprecht schon früh eingeleitet haben. Jene Fotos, die so manche Besucherinnen und Besucher an die eigene Jugendzeit erinnern, wurden freilich mit der größten Aufmerksamkeit bedacht und diskutiert. Sie lassen spüren, dass man selbst Teil der fortschreitenden Zeit und damit der Geschichte ist.

Das Gemeindezentrum von Unterfladnitz
Ein voller Saal lauschte der Zeitreise.
Topothekar Gerhard Steinwender und das alte Feuerwehrhaus
Ausdrucke von Fotos ließen die Besucher auch in analoger Weise über die Vergangenheit sprechen.
Aufsteller aus Karton wurden extra für die Eröffnung angefertigt. Fotos: Alexander Schatek