Die traunviertler Gemeinde Schlierbach ist bekannt für das Stift mit seiner wechselvollen Geschichte und die Käsespezialitäten, deren Rezepte auf die Zisterzienser und auf das 17. Jahrhundert zurückgehen. In die jüngere Geschichte Schlierbachs und seiner Ortschaften sowie auf die Menschen und ihr Leben lässt sich nun mit der jüngst freigeschalteten Topothek blicken. Auffallend sind hier die ausführlichen Kommentare zu den Bildern, die die Besucherinnen und Besucher textlich an das jeweilige Bild zu fesseln vermögen. Damit werden die Bilder lebendig und so manches, das nur als Form in Erscheinung tritt, erhält durch den Text eine zeitliche Dimension. So wie jedes Bild die Vermutung nahe legt, dass wir einen beständingen Zustand sehen würden, so schafft der Text den Eindruck einer fragilen zeitlich befristeten Situation. Ebenso sind es oft die Beziehungen der Personen auf einem Foto zueinander oder zu den umgebenden Dingen, die ohne Erklärung nicht wahrnehmbar sind. Auf Bildern wie jenem von der Plankenmühle oder vom Stiftsmeierhof, wo die Arbeiter um das Lokomobil posieren, ist nicht erkennbar, wer hier sein wollte oder gar sein musste. Wer schafft an, wer führt aus? Mögen sich die Menschen oder haben sie voreinander Abneigung oder sogar Angst? In dieser noch am Beginn stehenden Topothek von Schlierbach findet sich mit diesen Belegen der Alltagsgeschichte schon eine wunderbare Dokumentation der Arbeitskleidung und Werkzeuge aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Klicken Sie sich hinein!