Ob hier der Herr Pfarrer mitspielt? Vielleich weiß es jemand aus der Besucherschaft. © Brigitte Fabian

A / NÖ | Groß-Schweinbarth Topothek ist online

Am Namenstag des Niederösterreichischen Landespatrons, dem Hl. Leopold, ist die Topothek der Marktgemeinde Groß-Schweinbarth online gegangen. Groß-Schweinbarth liegt im östlichen Weinviertel im Bezirk Gänserndorf und wurde schon im Zeitalter vor dem Automobil von der – mittlerweile stillgelegten – Landesbahn Gänserndorf-Mistelbach erschlossen. Meierhof und Hofkeller, Spitalsgebäude und Schloss, das ehemals als Wasserschloss gebaut wurde, so wie der Pfarrhof und die Kirche St. Martin sind als historische Besonderheiten zu finden.

Mit den ersten 250 Einträgen, die von den Topothekarinnen Edith Mauritsch und Gerti Nödl eingestellt wurden, lässt sich schon ein ausführlicher Spaziergang durch die Vergangenheit unternehmen. Neben den alten Ansichten können Sie bereits viele Menschen bildlich kennenlernen und auch einige papiererne Zeugnisse finden: An die Schulverhältnisse um die Jahrhundertwende wird sich leider niemand mehr persönlich erinnern können, vielleicht aber noch an das Flugblatt, das zur Osterbeichte und Kommunion im Frühjahr 1948 aufruft. Bemerkenswert ist, dass für die Geschlechter getrennte Termine vorgesehen waren. Für viele, auch außerhalb Groß-Schweinbarths, wird die Rabattmarkenkarte des örtlichen Gemischtwarengeschäfts eine blasse Erinnerung wieder mit Farbe auffüllen können.

Das Motto der Topothek formuliert Topothekarin Edith Mauritsch mit den Worten: „Die Geschichte einer Gemeinde ist die Summe der Geschichten ihrer Bürger. Es gibt große Geschichten und kleine, lustige Geschichten und traurige, bewegende Geschichten und sogar skurille. Hinter jeder dieser Geschichten steht ein Mensch und jeder Mensch hinterläßt Spuren. Diese Spuren zu bewahren, ihnen Gesichter und Stimme zu geben – bevor sie im Nebel der Zeit verschwinden – ist Ziel der Topothek.“