"Pockerl" heisst hier das zum Trocknen aufgestellte Stroh. Offensichtlich ein gern genutzter Tummelplatz der Kinder in der Zwischenkriegszeit. © Gemeinde Markersdorf-Haindorf

A / NÖ | Markersdorf-Haindorf Topothek ist online

Eine besonders umfangreiche Topothek ist für die Marktgemeinde Markersdorf-Haindorf im Mostviertel online gegangen. Das Topothekteam mit Franz Nagl, Georg Schwab, Erwin Cech und Anna Rabacher sowie Stephanie Birgmayr als Ansprechpartnerin an der Gemeinde, hat über die Bilder hinaus eine genaue Darstellung der Ortsgeschichte vorgenommen: beginnend mit alten Planausschnitten wird die Einbettung der Gemeinde in ihr Umfeld dargestellt. Ein Sittenbild zeichnen zahlreiche Zeitungsausschnitte, die neben Berichten auch private Annoncen wiedergeben und dokumentieren, dass die lokalen Zeitungen auch für private Anliegen ein wichtiges Kommunikationsmittel waren. Warnungen vor Verleumdungen, Wiedergutmachungen, Abbitten und Dankesanzeigen zeigen, dass die Zeitung eine Rolle als soziales Medium inne hatte. Neben den Berichten selbst ist auch interessant, welche Themen in früherer Zeit als berichtenswert erschienen. Dass im Jahre 1908 der Pfarrer während der Einsegnung des verstorbenen Bürgermeisters zu einem Versehgang per Automobil geholt wurde, ist nur eine der zahlreichen Kuriositäten, die in der Topothek nachzulesen sind.

Auch amtliche Fotos können unerwartete Details zeigen, wie man auf dem zeitgenössischen Foto von der Markterhebungsurkunde sehen kann. Die Urkunde sieht auch heute noch so aus, aber die Musterung der Wand wohl nicht mehr. Können Sie sich noch an die Muster erinnern, die mit Gummiwalzen auf die Wände gerollt wurden? Mehrere Farbaufträge mit verschiedenen Farben ergaben erst das komplette Muster. Sehen Sie sich einfach in der neuen Topothek von Markersdorf-Haindorf um, Sie werden bestimmt noch andere sehenswerte Dinge finden.