Wasser für Martinsberg: 1961 wurde die erste Gemeindewasserleitung verlegt. © Gernot Mader

A / NÖ: Martinsberg: Topothek online

Für heute ist es ein schön gestaltes Fotomotiv, aber für die Menschen des Jahres 1961 war dieses Foto von mehr als nur dekorativer Bedeutung: Die Heimatgemeinde eingerahmt vom Wasserschlauch! In vielen Gemeinden wurden erst in der Mitte der 1960er-Jahre die Quellen gefasst und Leitungen verlegt. So konnten endlich die täglichen Mühen wie das Wasserholen vom Brunnen, das Abkochen, sofern das Nass als Trinkwasser verwendet wurde und das langwierige Erwärmen für ein Bad beendet werden. Die junge Topothek von Maritinsberg im Bezirk Zwettl bietet auch schon weitere historische Besonderheiten, die einen Besuch wert sind. So etwa das Geschäft des Uhrmachers, das mit seinem doch penibel exakten Inhalt so gar nicht in die noch sehr ursprüngliche Umgebung mit ungepflasterter Straße passen möchte. Als besonderer Zufall mag gelten, dass der Uhrmacher selbst als Staffagefigur eine Ansichtskarte dient! Hier sind Geschäft und Herr Ganser zu sehen. Ein bildlicher Mosaikstein für den Ständestaat in Österreich ist der Aufzug zum Bezirkskulturfest, auf dem zwei der vom Architekten Clemens Holzmeister entworfenen Zunftzeichen zu sehen sind, die als „Objekt der Woche“ der Sammelaktion des Hauses der Geschichte Niederösterreich zu sehen waren. Wer weiß, welche unscheinbaren aber bemerkenswerten Details Sie noch in der Topothek von Martinsberg finden? Teilen Sie Ihre Fundstücke der Topothekarin Anneliese Haslinger einfach mit! Oder kommen Sie zur öffentlichen Präsentation der Topothek, die im Herbst geplant ist. Den Termin werden wir auf der Website verlautbaren.