Die Obere Haupststraße noch ohne Straßenbelag. © Franz Feucht

A / Bgld: Sieggraben: Topothek online

In einem vollen Veranstaltungssaal wurde am 3. Februar die Topothek der Gemeinde Sieggraben von Topothekarin Elisabeth Feucht und Alexander Schatek der Öffentlichkeit präsentiert. Bürgermeister Andreas Gradwohl, der die Topothek eröffnete, sieht diese als Möglichkeit, die umfangreiche Sammlung des seit jahrzehnten als Gemeindefotograf tätigen Franz Feucht digital zugänglich zu machen. Elisabeth Feucht kann so die Fotos ihres Vaters – ganz in seinem Sinne – als Grundstock der Sieggrabener Topothek nutzen. Weitere Unterlagen, die aus privaten Händen dazu kommen werden, können als neue Wissensquellen für eine künftig zu verfassende aktualisierte Chronik herangezogen werden. Historisch wertvolle Fotos wurden bereits von Gästen der Eröffnungsveranstaltung mitgebracht. Darunter Bilder aus dem inneren von Höfen, die mit ihrer örtlichen Zuordnung private Juwelen sind und das Alltagsgeschehen ebenso dokumentieren wie Bauwerke, von denen die meisten schon verschwunden sind. Rohbauten der ersten Einfamlieinhäuser aus den 1960er-Jahren sind Unikate, die nur in der jeweiligen Familie aufbewahrt wurden und daher besonders beachtenswert sind. Die Straßen von damals sind mit dem heutigen Bewuchs und Ausbau nicht mehr wieder zu erkennen. Aus diesen Beständen wird in der nächsten Zeit einiges in der Topothek sichtbar werden. Punktuelle Einblicke in die amtliche Geschichte sind mit einem Arbeitsnachweis aus 1947, einem Grundsteuerbescheid aus 1948, einer Lohnsteuerkarte aus 1940, einer Stromrechnung aus 1950 und den Pfarrnachrichten 1966 möglich. Dass die Erinnerung vieler noch im Saal zugegen war, zeigte die lautstarke Reaktion auf ein Klassenfoto aus den 1960er-Jahren: der langjährige Lehrer war darauf in einer ungewohnten Kleidung, nämlich im Pullover zu sehen. Das wäre ja nichts Ungewöhnliches, aber alle damaligen Kinder hatten ihren Lehrer ausschließlich als Anzugträger in Erinnerung.