Neue Maßstäbe in Sachen Topothek wurden in der Schweiz gesetzt: im Ortsteil Gurtenbühl der Gemeinde Köniz bei Bern ließ man sich anlässlich des 111jährigen Bestehens des Ortsteilvereins «Leist vom Gurtenbühl» einiges einfallen, um die Geschichte des Ortes und die Topothek zu präsentieren. 12 Stelen und 4 Emailschilder wurden an Zäunen und Häusern angebracht, die mit Bild, Text und einem QR-Code versehen wurden. Dieser Code führt zur Website des Leists (Ortsteils) und von da auf die Topothek.
Über diese Beschilderung hinaus, wie wir sie ja auch aus Maximiliansau in Rheinland-Pfalz kennen, wurde die Topothek tatsächlich „in Szene“ gesetzt: eine Gruppe junger Schauspieler wurde engagiert, die die erste „Topothek-Theater-Tour“ realisierten. Nach der Anleitung von Topothekar Thomas Krebs wurden Szenen aus historischen Bildern nachgespielt. So z.B. wurde die Verabschiedung einer Kindergärtnerin, die nach über 30 Dienstjahren eine Kamelhaardecke geschenkt bekommen hatte, erlebbar gemacht. Eine fiktive Radioreportage im Stil der 50er-Jahre brachte die für das Gurtenbühl bekannten Seifenkistenrennen in die Gegenwart und die bedrohliche Szene um eine Bäckerin, die im Krieg die Verdunkelungspflicht missachtete, wurde am realen Ort des Geschehens nachgestellt.
Darüber hinaus wurden für die nächsten Generationen die BewohnerInnen der Häuser fotografiert. Die Aufnahmen kommen in die Topothek und werden auch als Fotobuch herausgegeben. Auch einen Wettbewerb, der die Details von Gurtenbühl erfahrbar macht, wurde von Thomas Krebs initiiert: Schon zu Beginn des Jahres fotografierte er 111 mehr oder weniger versteckte Winkel im Ort, die bis Mitte August im Rahmen eines Wettbewerbs zu identifizieren sind. Mit so viel Engagement und guten Ideen kann die Topothek nur ein voller Erfolg sein!