Kältespeicher für den Sommer: eine "Eiskraxe" dient zur Herstellung von Eiszapfen, mit der die Keller gekühlt werden. © Helene Obersheimer

A / NÖ | St. Aegyd am Neuwalde: online

Haben Sie schon einmal von einer Eiskraxe gehört? Eis ist ein klarer Begriff, aber Kraxe ein eher unscharfer. Das Wort bezeichnet sowohl Tragevorrichtungen als auch derbe, aber doch fragile Gegenstände wie Gerüste. In diesem Fall ist es eine gerüstartige Zimmermannsarbeit, die nur im Winter ihren Zweck erfüllt. Nämlich die Eisbereitung. Eis als Kühlmittel, zu einer Zeit, als es noch keine Kältemaschinen in Gastronomie und Gewerbe gab. Da griff man auf gehacktes Eis aus Teichen zurück oder aber, mit aufgespritztem Wasser war dies möglich, auf relativ einfach zu „erntende“ Eiszapfen. Die Gemeinde, in der diese Form der Eisgewinnung praktiziert wurde, liegt am Alpennordrand an der Südgrenze Niederösterreichs. Im beginnenden 19. Jahrhundert siedelten sich in dieser Gegend Gewerbebetriebe zur Eisenherstellung an und das Gebiet wurde mit einer Bahnstrecke, die aus Traisen kam, erschlossen. Wenn der heurige Winter zu warm sein sollte und Sie einen frostigen Einblick in die Gegend um St. Aegyd machen möchten, dann betreten Sie die Geschichte gleich von ihrer kalten Seite hier.