Fotos und Schriften, aber auch die Menschen, die die Kirche tragen, sind in der Topothek der Evangelischen Kirche Österreichs zu finden. © Archiv der EKiÖ

A | Evangelische Kirche in Österreich: Topothek ist online

Eine Topothek, eine Institution: Es muss nicht immer die Geschichte einer Gemeinde sein, die mit einer Topothek durchsuchbar gemacht werden kann. Im jüngsten Fall ist es das Archiv der Evangelischen Kirche in Österreich, das seine Topothek zugänglich gemacht hat: ekioe.topothek.at. Das ist eine auf den ersten Blick komplexe Buchstabenreihe, die aber ganz einfach anhand des Wortlauts zu merken ist: „Evangelische Kirche In OEsterreich“. Mit diesen ersten Bilder, die online zu sehen sind, sollen alle Organisationsebenen der Kirche dazu angeregt werden, das an vielen Orten archivierte Material über einen Einstiegspunkt, nämlich die Topothek, digital zugänglich zu machen. Seien es die Archive der Gemeinden, die Superintendenturen und die Werke. Alle sind dazu eingeladen, Einblick in ihre archivischen Schätze zu gewähren, um ein vielfältiges Gesamtbild der Evangelischen Kirche in Österreich entstehen zu lassen. Mit dem Vorteil, Suchende nicht in die lokalen Archive bemühen zu müssen, Ressourcen und Originale zu schonen und um die Quellen über die einfache Inhaltssuche, die die Topothek ermöglicht, aus den verschiedensten Teilen Österreichs per Mausklick virtuell versammeln zu können.

Das Bemühen, eine Topothek anzulegen und zu pflegen, hat der Leiter des Evangelischen Archivs, Mag. Johannes Leitner übernommen. Für ihn steht neben all den archivischen Möglichkeiten einer Topothek das Ziel vor Augen, auf übersichtliche Weise und von den unterschiedlichsten thematischen Zugängen, die die BesucherInnen mitbringen, das Wissen über die Evangelische Kirche zu vertiefen: „Auch die Evangelischen selbst sind sich nicht immer voll im Klaren, dass ihre Kirche bereits kurz nach der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die volle Gleichberechtigung erlangt hatte und sich als selbstbewusste Landeskirche über das gesamte Kaiserreich Österreich erstreckte, vom Bodensee bis in die Bukowina, vom böhmischen Erzgebirge bis auf die Halbinsel Istrien.“

Mit einer schon detaillierten Themenstruktur, die sich in den Themenlisten der Topothek „ekioe“ widerspiegelt, wird die Suche nach den Inhalten leicht gemacht. Derzeit lässt sich bereits nach Diözesen, Personen oder Themengruppen wie Militärsuperintendentur, Kirche H.B. oder Altösterreich suchen. Bei weiterem Anwachsen dieses digitalen Archivs mögen noch weitere Themengruppen folgen.

Johannes Leitner wünscht sich, dass „die Topothek ein Bild zeichnen kann, das Evangelischen und Nicht-Evangelischen gleichermaßen helfen soll, die Kirche in einer Fülle kennenzulernen, wie es mit anderen Mitteln vielleicht schwerer möglich wäre.“ Ein spielerischer Einstieg, bei dem Sie schon die Vielfalt bewundern können, wäre, das Gesamtfoto zu finden, dem das nebenstehenden Titelbild entnommen ist.