Zug der Pressburger Bahn mit Stadt-Lokomotive am Wiener Donaukanal, Station Kegelgasse im 3. Bezirk

SK | Bratislava – Wien Pressburger Bahn fährt ab

Mit der eben gestarteten Topothek Pressburgerbahn präsentiert sich die erste grenzüberschreitende Topothek. Sie wird vom Verein der Freunde des städtischen und regionalen öffentlichen Verkehrs (Klub priateľov mestskej hromadnej a regionálnej dopravy) in Bratislava betrieben, der sich mit der Rettung und Wiederherstellung von Fahrzeugen der Pressburger Bahn beschäftigt und sich auch aktiv an aktuellen Verkehrsprojekten in Bratislava beteiligt.

In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Österreich und Ungarn sammelt der Verein historisches Material rund um die Pressburger Bahn. Um einen Teil davon übersichtlich zu präsentieren, wurde diese Topothek gestartet, die die Strecke der Bahn und ihr Umfeld in Erinnerung halten möchte.

Die Fernbahn zwischen Wien und Pressburg wurde 1914 in Betrieb genommen. Sie war ein eigenständiges Unternehmen, das auch eine eigene Bahntrasser errichtete. Ihre Besonderheit war der Mischbetrieb aus straßenbahn-ähnlichen Fahrzeugen und Vollbahn-Lokomotiven. Heute spurlos verschwunden ist der Wiener Endbahnhof, der im dritten Bezirk neben dem Bahnhof Wien Mitte auf Straßenniveau in der Gigergasse lag und neben einem Stationsgebäude hinter dem damaligen Bürgertheater lediglich ein Stockgleis mit Umkehrstelle besaß.
Die Gleise brachten die Züge auf die Vordere Zollamtsstraße, folgten dem Donaukanal und führten nach Klein Schwechat, wo die Waggons anstatt des tramwaymäßigen Triebwagens oder einer Straßen-Lokomotive eine elektrische Vollbahnlokomotive vorgespannt bekamen. Im Stadtgebiet von Bratislava wurde wiederum auf Straßengängige Zugfahrzeuge umgekuppelt. Zwar besaß die Bahn Kreuzungen mit Straßenbahngleisen, aber sie war nicht mit den Straßenbahn in den beiden Städten kompatibel und hatte daher auch keine Gleisverbindungen in das Straßenbahnnetz.

Es ist eine vielversprechende Initiative, die Geschichte der Bahn und ihres Verlaufs – die Streckenführung wurde einige Male verändert – in einem grenzüberschreitenden Projekt darzustellen, denn gerade dazu eignet sich eine Topothek perfekt. Bei Anwachsen dieser Topothek werden sich alle Aufnahmen jeder einzelnen Lokomtive ebenso wie jeder Streckenteil auffinden lassen.

Helfen Sie mit, die Kette aus historischen Perlen, die sich auf der Landkarte darstellt, zu verdichten. Vielleicht haben auch Sie ein Erinnerungsstück, auf dem eine Stelle der alten Trasse zu erkennen ist – egal, ob im Zustand des Betriebs oder aus einer späteren Zeit.

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