Eine klassische Ortsansicht, die gleichzeitig ein Baustellenfoto ist: die Arbeiten an der Uferbefestigung Ende der 1950er-Jahre. © Gemeinde Reichraming

A / OÖ: Reichraming: Topothek eröffnet

Im Rahmen der 175-Jahr-Feier der Gemeinde wurde im Rahmen eines historischen Abends im Ortbauerngut Aglas die Topothek von Reichraming präsentiert und online gestellt. Gemeinderätin Elfriede Staudinger-Becher und Historiker Siegfried Kristöfl erklärten die organisatorischen und funktionellen Aspekte der Topothek. Die Historiker Adolf Brunthaler und Horst Ritt gaben inhaltliche Rückblicke in die Vergangenheit von Reichraming, die bis in das 6. Jahrhundert zurückreichen.

Der Name des Ortes hat vermutlich einen slawischen Ursprung und bedeutet „reicher Fischbach“. Ein Symbol, das auch heute für die Qualität einer intakten Naturlandschaft gelten darf. Mit dem Beginn der Industrialisierung gaben Erz und Holz aus dem Rohrbachgraben eine wirtschaftliche Basis neben der Landwirtschaft. So lebten im 15. Jahrhundert in der Pfarre Losenstein rund 200 Nagelschmiedemeister, die Eisen aus der Enns verwendeten. Die Ausdehnung einer Fabrik, angeblich aus dem Jahr 1814, zeigt die Vogelschau der Messingfabrik.

Eine der ältesten Ansichten des Ortes ist das Gemälde, das an den Brand von 1846 erinnert. Aber auch aus dem Alltagsleben der noch greifbereren Vergangenheit sind schon viele Bilder zu finden – bestimmt haben noch manche ältere Herrschaften gute Erinnerungen an die Bar im Gasthaus Damhofer. Von Live-Musik begleitet und mit einer Weinverkostung abgeschlossen war es ein historischer Abend für Reichraming, der alle Sinne ansprach.

Historiker Siegfried Kristöfl erklärt die Topothek © Bernhard Renöckl
Historian Adolf Brunthaler erzählt exemplarisch eine Hofgeschichte © Bernhard Renöckl