Am Freitag, den 21. März fand die Eröffnung und Präsentation der Stadt-Topothek vor ca. 250 interessierten Gästen in der Aula der Hauptschule Oberndorf statt.
Weltberühmt durch die Uraufführung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ anno 1818 gehörte Oberndorf als Vorort zu der am linken Flussufer liegenden Stadt Laufen und somit zum Salzburggau des Herzogtums Bayern. 1816 wurde sie österreichisch und damit zum Grenzort. Sehr bald sah sich Oberndorf auch als Marktort. Ab 1828 wurden Wochenmärkte abgehalten, 1838 erhielt die Gemeinde das Recht auf die Abhaltung dreier Jahrmärkte, von denen der Peter-und-Paul-Markt Anfang Juli und der Simonimarkt im Oktober bis heute stattfinden. Zur Marktgemeinde wurde Oberndorf – zusammen mit der Zuerkennung eines Gemeindewappens – allerdings erst 1929 ernannt. 2001 erfolgte die Erhebung zur Stadt.
Die Tradition der Märkte spiegelt sich auch in den – freilich neueren – Bilddokumenten wider, die sich in der schon umfangreichen Topothek befinden. Unter diesen mehr als dreitausend historischen Belegen sollen als Anregung zum weiteren digitalen Schlendern einige genannt sein. Wer kennt schon eine Reeperbahn von innen? Hier freilich sprechen wir von einer Seilerei, von deren Inneren, genauer sogar, von der Arbeit des Seilermeisters Sausenk vier Fotos aus den 1940er Jahren überliefert sind. Die Beleuchtung der Szenerie macht sie zu mystischen Bildern einer vergangenen Epoche heimischen Handwerks. Ob Rucksack tragende Schulkinder von heute noch wissen, um welche Objekte es sich hierbei handelt? Wenn dieselben Kinder heutzutage in ein Pfadfinderheim mit dieser Küche kommen würden, wäre die Verwunderung groß. Wozu Kastentüren, wenn es Vorhänge gibt? Wozu elektrisches Licht, wenn man Petroleumlampen hat. Dem Wandersmann auf der Bordüre scheint es zu gefallen. Eine beruhigende Modernität zeigen die Bilder des Krankenhauses. Der rote Käfer scheint schon einige Sträucher abgeknabbert zu haben, wie seine aufgequollene Kofferraumhaube zeigt: ebenso typisch für die beginnenden 1970er wie die karge Architektur des Hauses. Mehr als ein viertel Jahrhundert ist diese seltene Innenaufnahme eines Krankenzimmers alt. Auch in diesem Bereich hat sich vieles geändert, allein die Betthäupter sind heute nicht mehr gebräuchlich und von Kunststoffelementen abgelöst worden.
Wenn Sie diese unterschiedlichen Anregungen neugierig machen, stöbern Sie weiter in der neuen Topothek von Oberndorf, in der Sie bestimmt auch weitere bildliche Schätze entdecken können.
oberndorf-salzach.topothek.at
Die Aula der Hautschule Oberndorf war bis auf den letzten Platz gefüllt.