Die Projektgruppe Topothek in Schweiggers
Schüler der Projektgruppe Topothek in der NMS Schweiggers

NMS Schweiggers: SchülerInnen forschen daheim

Der Citizen Science Award 2018 war der Anlass, die Topothek Schweiggers für die Schülerinnen und Schüler der örtlichen Neuen Mittelschule für die Mitarbeit zu öffnen. Daraus entwickelte sich ein für alle Beteiligten wertvolles Projekt: Für die Schüler und Schülerinnen ein lebendiger Kontakt mit Ihrer Geschichte, für die Lehrerinnen und Lehrer ein erfolgreiches Projekt mit hoher Motivation und für alle Besucherinnen und Besucher der Topothek Schweiggers wurden neue Bildquellen erschlossen. Die Einträge, die im Zuge des Schulprojekts die Topothek Schweiggers bereichern, finden Sie unter dem Suchbegriff „NMS-Projekt“ in der schweiggers.topothek.at.

Über die Umsetzung des Projekts mit der Klasse „3 Wurz“ berichtet Lehrerin Christa Binder:

Im Rahmen des Geschichte und Politische Bildungsunterrichts wurde das Thema Erster Weltkrieg behandelt und im Zusammenhang damit die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen. Wobei die persönliche Situation, das Leben der Soldaten und auch der Alltag während des Ersten Weltkrieges Thema waren. Die Spanne bis zum Zweiten Weltkrieg, wie die eigenen Urgroßeltern bzw. die Großeltern der Schülerinnen und Schüler diese schreckliche Zeit erlebten, ließ diese Zeit lebendiger und reeller erscheinen.

Für das Projekt Topothek haben wir das Leben während des Ersten Weltkrieges, der Zwischenkriegszeit und dem Zweiten Weltkrieg und auch der Nachkriegszeit gewidmet. Die Kinder recherchierten gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern über diese Zeit und suchten nach Bildern, welche das Leben, als Soldat an der Front sowie das Leben im eigenen Dorf oder in der Familie beschreiben würden. Einige Schülerinnen und Schüler besuchten für ein ganzes Wochenende Verwandte, die nicht mehr hier im Waldviertel leben, um nach alten Fotos und Geschichten zu suchen. Der Dialog mit den Eltern und Großeltern ermöglichte den Kindern eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte.

Das Interesse der Schülerinnen und Schüler wurde immer mehr, wobei sie in Folge auch freiwillig am Nachmittag in der Schule waren und am Projekt arbeiteten. Geschichte ist für sie lebendig und angreifbar geworden, wobei sie einen unheimlichen Wissensdurst entwickelt haben. Auch die Mitarbeit von Eltern und Großeltern machte ihnen große Freude und viele Großeltern sprechen uns auf dieses Projekt bereits an. Schülerinnen und Schüler, für welche die Schule oft auch eine große Herausforderung darstellt, nehmen die Chance, sich mit der eignen Familiengeschichte auseinanderzusetzen sehr ernst und arbeiten mit enormen Engagement in der Topothek mit.